Wenn du in Koblenz bist und das Koblenz Rathaus besuchst, bist du nicht weit entfernt vom Schängelbrunnen. So klein er ist, ist er doch eine Sehenswürdigkeit von Koblenz. Um ihn zu sehen, musst du vom Jesuitenplatz durch ein steinernes Portal durchgehen zum Willi-Hörter-Platz, dem heutigen Rathaushof. Bist du auf dem Rathaushof angekommen, siehst du gleich rechts den Schängelbrunnen. Das Besondere an dem Koblenz Schängelbrunnen ist, dass der kleine Schängel alle paar Minuten Wasser spuckt. Der Wasserstrahl reicht weit über den Rand des Brunnens hinaus. Wenn du zu dicht davorstehst, wirst du nass. Der Willi-Hörter-Platz ist umringt von den Renaissance- und Barockbauten des Jesuitenensembles. Das macht ihn sehr besonders.
Geschichte: Koblenz Schängelbrunnen symbolisiert Koblenzer fröhliche Lebensart
Der Begriff Schängel hat seinen Ursprung in der fast 20-jährigen Zugehörigkeit der Stadt Koblenz zu Frankreich. Das war von 1794 bis 1813. In diesem Zeitraum wurden deutsch-französische Kinder geboren, die dann oft den Namen Jean (deutsch: Johann oder Hans) bekamen. Im Dialekt der Koblenzer und der Aussprache der Koblenzer wurde aus „Jean“ meist „Schang“. Nach einiger Zeit entwickelte sich daraus die Verniedlichung Schängel.
Der Koblenz Schängelbrunnen steht sinnbildlich für die rheinische Lebensart – geprägt von Witz, Schlagfertigkeit und einem Augenzwinkern. Kein Wunder also, dass sich viele Koblenzer selbst als „Schängel“ bezeichnen. Die Bronzefigur zeigt einen frechen Jungen, der unerwartet Wasser spuckt – ein kleiner Spaß für alle, die ihm zu nah kommen.
Der Brunnen ist dem Koblenzer Heimatdichter Josef Cornelius (1849–1943) gewidmet, der den Text zum berühmten Schängellied schrieb – der inoffiziellen Hymne der Stadt. Entworfen wurde das Denkmal bereits 1940 vom Künstler Carl Burger. Als Modell diente der damals elfjährige Rudolf Dany, der für jede Sitzung ein Honorar von 50 Pfennig erhielt. Die feierliche Einweihung des Brunnens fand 1954 statt.
Heute ist der Koblenz Schängelbrunnen weit mehr als ein einfacher Brunnen. Er erinnert an die lebensfrohe, humorvolle Seite der Stadt, ist ein beliebtes Fotomotiv und zugleich ein fester Bestandteil der Koblenzer Identität und Kultur.
Spezialtipps: Genieße die Atmosphäre des Rathaushofs
Der Rathaushof, in dem der Schängelbrunnen steht, ist ein malerischer Ort. Er ist mitten in Koblenz ideal geeignet, um zu entspannen und zu träumen. Nimm dir die Zeit und genieße etwas die besondere Atmosphäre. Schöne Renaissance- und Barockgebäude umgeben den Willi-Hörter-Platz. Der Innenhof ist grün bepflanzt. Alte Bäume spenden Schatten. Du kannst dich auf eine Bank setzen und die Seele baumeln lassen. Dabei lohnt sich ein Blick auf den Brunnen. Besonders, wenn der Schängel überraschend zuschlägt und ahnungslose Besucher nass macht.
Der Schängelbrunnen ist auch ein schönes Fotomotiv. Ein Geheimtipp ist, den Brunnen vom Rathaushof aus zu fotografieren. Hier hast du eine schöne Perspektive auf den Brunnen mit den alten Gebäuden im Hintergrund.
Umgebung: Zahlreiche Koblenzer Sehenswürdigkeiten in der Nähe
Vom Schängelbrunnen kannst du zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten von Koblenz besuchen. Der Rathausplatz liegt in der Koblenz Altstadt, sodass du hier alle Sehenswürdigkeiten besichtigen kannst. In circa 10 Minuten bist du zu Fuß beim Koblenz Kurfürstlichen Schloss. Das Schloss Koblenz ist ein beeindruckender Bau. Davor ist der im Zuge einer Bundesgartenschau wunderschön angelegte Schlossgarten. Auch das Deutsche Eck liegt nur 10 Minuten zu Fuß entfernt und ist definitiv einen Besuch wert. Hier treffen Rhein und Mosel aufeinander – und das imposante Kaiser-Wilhelm-Denkmal thront eindrucksvoll über dem Zusammenfluss. Über einen schönen Spaziergang am Rhein entlang kommst du zur Seilbahn in Koblenz. Diese bringt dich in einer aussichtsreichen Fahrt zur Festung Ehrenbreitstein. Sie liegt oberhalb von Koblenz und bietet eine fantastische Aussicht auf die Stadt.