Entdecke die Alemannische Fastnacht in diesen Orten

Entdecke die Alemannische Fastnacht in diesen Orten

Bald ist es wieder soweit: In der Fastnachtszeit erobern bunt verkleidete Narren die Straßen, um ausgelassen zu feiern. Doch nicht nur in den Karnevalshochburgen im Rheinland geht es hoch her. Auch in der schwäbisch-alemannischen Fastnacht, wo seit Jahrhunderten mit Guggemusik, Trommeln und aufwändigen Kostümen und Masken der Winter vertrieben wird, ist in der fünften Jahreszeit einiges los. Kein Wunder also, dass die Fasnet 2014 zum immateriellen UNESCO-Kulturgut erklärt wurde.

Fastnacht 2023 im Südwesten

Vom Dreikönigstag bis zum Aschermittwoch

Die alemannische Fastnacht beginnt offiziell am Dreikönigstag, dem 6. Januar, mit dem traditionellen Abstauben der Masken – den sogenannten Larven oder Schemen. Der Startschuss für die eigentliche Fasnet fällt dann mit dem „Schmotzige Dunnschtig“, dem Donnerstag vor Aschermittwoch, an dem die Fastnachtsumzüge starten. Über das lange Wochenende, Rosenmontag und Fastnachtsdienstag wird überall lautstark gefeiert – sei es mit Blechmusik, Trommeln oder Peitschenknallen. Am Aschermittwoch ist dann auch im Südwesten „alles vorbei“. Symbolisch wird in manchen Orten eine Strohpuppe zu Grabe getragen oder verbrannt.

Was ist der Unterschied zwischen Karneval vs. Fastnacht?

Der Unterschied machts

Einer der größten Unterschiede zwischen Karneval und alemannischer Fastnacht ist sicherlich der Beginn der närrischen Jahreszeit. Während diese in den Hochburgen wie Köln, Düsseldorf oder Aachen bereits offiziell am 11.11. startet, beschränkt sich Fasnet auf die Zeit zwischen Dreikönigstag und Aschermittwoch. Sowohl Karneval als auch Fastnacht haben ihren Ursprung in Festen aus dem 13. Jahrhundert, bei denen vor Beginn der Fastenzeit verderbliche Lebensmittel aufgebraucht werden sollten. Ein auffälliger Unterschied zwischen diesen beiden regionalen Festen sind die Kostüme. So sind im Kölner Karneval in Sachen Verkleidung bei Sitzungen und Umzügen der Fantasie keine Grenzen gesetzt. In der schwäbisch-alemannischen Fastnacht hingegen stehen ganz klar traditionelle Kostüme und Masken im Vordergrund.

Narrenkostüme der alemannischen Fastnacht

Tradition wird hier groß geschrieben

Von Hexen und Geistern über Teufelsfiguren bis hin zu Tiermasken: Die alemannischen Narrenkostüme und Fastnachtsfiguren gibt es in zahlreichen Variationen. Besonders beliebt sind seit dem Mittelalter der Wilde Mann und der Teufel. Die genaue Gestaltung der verschiedenen Kostüme – schwäbisch „Häs“ genannt“ – ist dabei von Ort zu Ort bzw. von Zunft zu Zunft unterschiedlich. Die traditionellen „Larven“, also die alemannischen Fastnachtsmasken, sind meist aus Lindenholz gefertigt. Verbreitet sind unter den Hästrägern auch Werkzeuge, wie z.B. eine „Saublodere“ – eine mit Luft gefüllte Schweinsblase. Wichtig bei den Narrentreffen ist, dass es laut zu geht. Die „Mäschgerle“, wie die Narren auch genannt werden, tanzen zu Guggenmusik und überall sind die Narrenrufe „Hu Hu Hu“ oder „Narri-Narro“ zu hören. „Helau“ und „Alaaf“ sind beim Narrensprung im Südwesten hingegen tabu.

Wohin an Fasnet 2023?

Wir haben die schönsten Orte zusammen gestellt

Du hast Lust bekommen die alemannische Fastnacht mal hautnah zu erleben? In den folgenden Orten sollte man das bunte Treiben in der fünften Jahreszeit nicht verpassen:

Narrensprung in Lindau am Bodensee

Höhepunkt des Lindauer Faschings ist ganz klar der Narrensprung, der traditionell am Fastnachtssonntag auf der Lindauer Insel stattfindet. Mehr als 2.500 Hästräger der Narrenzunft Lindau ziehen u.a. mit dem Fanfarenzug Lindau durch die Stadt. Nach dem Umzug wird bei einer Party am Hafen weitergefeiert. Im Fokus stehen hier die Lindauer Pflasterbuzen. Die Mitglieder der historischen Narrengruppe sind als wilde Dämonen verkleidet und ziehen mit ihren Trommeln und Schellen lautstark durch die Gassen.

„Ho Narro“ bei der Konstanzer Alemannische Fastnacht

In Konstanz beginnt die schwäbisch-alemannische Fastnacht mit dem berühmten Butzenlauf. Ein Highlight am „Schmutzigen Dunschtig“ ist der abendliche „Hemgdgonkerumzug“, bei dem die Narren mit dem Narrenruf „Ho Narro“ in weißen Gewändern durch die Altstadt laufen. Wer es erst am Fastnachtssonntag nach Konstanz zur Fasnacht schafft, kann sich auf den großen Sonntagsumzug freuen. Auch bei der Fasnacht in Konstanz in 2023 werden wieder über 20.000 Besucher erwartet.

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Geheimtipp: Fackelumzug Illmensee

Ein Umzug mit ganz besonderer Atmosphäre findest Du bei der Fasnet in Illmensee. Bei dem beliebten Fackelumzug in Illmensee laufen Kinder und Jugendliche der Narrenzunft „Wasserspucker“ mit Fackeln voraus und sorgen für eine einmalige Stimmung bei diesem traditionellen Abendumzug. Im Anschluss an den Fackelumzug findet der alljährliche Fackelball statt.

Weitere tolle Umzüge die sich für eine Unternehmung lohnen

Fasnet in Rottweil, Basel und Freiburg

Fasnet in der ältesten Stadt Baden-Württembergs: Rottweil

Die Fasnacht in Rottweil ist vor allem für den Rottweiler Narrensprung am Fasnetsmontag bekannt. Das Spektakel mit rund 4.000 Teilnehmern lockt jedes Jahr zahlreiche Besucher an, die den bunt gekleideten Federhannes, Schantle und anderen historischen Figuren der alemannischen Fastnacht zujubeln.

Auf zur Basler Fasnacht

Wer Fasnacht in der Schweiz erleben will, darf sich das bunte Treiben in Basel nicht entgehen lassen. Die Basler Fasnacht beginnt zwar erst am Montag nach Aschermittwoch, dafür aber früh: Um vier Uhr morgens mit dem sogenannten „Morgestraich“. Auch hier ziehen die Narren mit Larven oder in Pfeifer- und Tambouren-Cliquen durch die Straßen. Nur 72 Stunden später ebenfalls um vier Uhr morgens enden die tollen Tage dann mit dem „Ändstreich“.

Freiburg: Fasnacht im Schwarzwald

Auch bei der Freiburger Fasnet geht es besonders in der Zeit vom „Schmutzigen Dunschtig“ bis zum „Fasnetszischdig“ (Fastnachtsdienstag) bunt und lustig zu. Höhepunkte sind die Kneipenfastnacht, „Friburger Beizefanet“ genannt, die Straßenfastnacht sowie der Rosenmontagsumzug. Den traditionellen Schlusspunkt setzt die Geldbeutelwäsche im Freiburger Bächle.

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